Bewusster reisen mit diesen Tipps

8 min
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Einfach den Augenblick geniessen und die Natur beobachten.

Geniesst du bei deinen Reisen wirklich jeden Moment? Lebst du jeden einzelnen Augenblick? Wie intensiv sind deine Reisen? Dein Körper ist 100% anwesend, aber wie sieht es mit deinem Kopf aus?

Wir Menschen neigen gerne dazu, nicht im Jetzt zu leben. Wir befinden uns an einem wunderschönem Ort auf dem blauen Planeten und versinken mit Gedanken in der Vergangenheit oder der Zukunft.

Versuche auf Reisen das Jetzt zu geniessen. Den Moment so intensiv wahrzunehmen, wie es nur möglich ist.

Du kennst bestimmt die folgende Situation:

Du denkst an deine Liebsten und wie du dich darauf freust, sie wieder umarmen zu können. Wenn es soweit ist und du sie wieder siehst, denkst du wahrscheinlich an die geile Zeit zurück, die du während deiner Reise gehabt hast.

Das alles passiert dir, weil du zwar physisch voll und ganz vor Ort bis, doch dein Kopf und deine Gedanken sich gerne immer wieder auf Reisen begeben.

Keine Angst im Jetzt

Stell dir vor, du möchtest irgendetwas cooles unternehmen. Sei es Fallschirmspringen, Bungee Jumpen, mit Haifischen tauchen oder einfach von einer Klippe ins Meer springen.

Dein Bauchgefühl hat richtig Bock und muntert dich auf, es endlich zu tun. Aber dann kommt der Spassverderber in deinem Kopf und erinnert dich an schlechte Erfahrungen aus der Vergangenheit oder was in der Zukunft alles passieren könnte, wenn du es machst.

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Angst existiert nicht im Jetzt. Sie beruht nur aus der Erfahrung, also deiner Vergangenheit. Oder den möglichen Folgen, deiner Zukunft.

Das ist der beste Beweis, dass du nicht im Jetzt bist.

Versteh mich nicht falsch. Ich bin meiner Meinung nach auch kein riesengrosser Adrenalinjunkie. Deiner Angst aber ab und zu den Mittelfinger zu zeigen und einfach im Augenblick zu leben kann schon sehr befreiend sein.

Nur wer aus der Komfortzone ausbricht, kann auch wirklich wachsen. Wenn alles perfekt läuft, wirst du dich auch nie zu etwas überwinden müssen. Du bleibst stehen.

Die Sache mit den Fotos

Keine Frage – ich liebe Fotos!

Es erfüllt mich, richtig schöne und möglichst perfekte Fotos zu machen. Ich versuche es zumindest.

Du hast sicher auch schon Leute beobachten können, die eifach nur noch knipsen und nicht wirklich den Moment geniessen.

Ein Foto hier. Ein Selfie dort.

Und was machen sie dann? Sie gehen wieder nach Hause und schauen sich die Fotos an, während sie von Erinnerungen aus der Vergangenheit schwärmen.

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Mach deine Fotos. Ich lasse mir das auch nicht nehmen. Aber dann steck die Kamera wieder in die Hosentasche und geniess den Moment.

Schliesslich reist du für dich. Nicht für die Fotos und damit du mit ihnen bei anderen angeben kannst.

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Solche Bilder sind noch viel schöner, wenn sie gerade erlebt werden.

Weniger Ablenkung, mehr Augeblick

Wenn du aufstehst und deinen ersten Kaffee am Balkon deines Hotels geniesst – lass dein Smartphone weg!

Geniess den schönen Ausblick, sofern du nicht eine Wand vor dir hast. Pass hierbei bei deiner nächsten Hotelbuchung auf.

Beobachte die Menschen auf der Strasse. Schauen den Wellen zu, wie sie brechen. Höre den Vögeln zu. Atme!

Was nützt es dir, wenn du den neusten Prank oder das witzigste Katzenvideo auf Facebook oder YouTube gesehen hast? Bist du dafür so viele Meilen geflogen? Ernsthaft!

Du hast auch nichts davon, wenn du weisst, dass nun der und der Promi nicht mehr zusammen ist. Welchen Mehrwert hat es in deinem Leben? Falls die Welt untergeht, wirst du es schon mitkriegen.

Aber es unterhaltet mich zu lesen, was in der Welt passiert!

Schau lieber zu, dass dein eigenes Leben eine grossartige Unterhaltung ist. Wenigstens auf Reisen. Tue dir bitte den Gefallen!

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Wahrnehmungssinne

Wenn du hoffentlich völlig gesund bist, hast du die wundervolle Möglichkeit deine fünf Sinne der Wahrnehmung täglich auszuschöpfen. Gerne möchte ich dir ein paar Beispiele dafür geben.

Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen.

Wenn du in einer Grossstadt wie London oder New York mit der U-Bahn fährst. Nimm deine Kopfhörer aus den Ohren und lies auch kein Buch. Schaue den Menschen zu. Höre wie die Kinder ihre Eltern stressen oder die Gleise quitschen. Höre dem Musiker zu, während er sein Kleingeld bis zur nächsten Station verdient.

Setz dich an den Strand und schaue den Wellen zu. Es ist einfach schön, was uns die Natur täglich bietet. Die riesigen Wellen, wie sie ineinander brechen und das Meer rauscht. Geniesse es.

Nimm dir am Abend die Zeit, setzt dich in aller Ruhe auf den Sand oder den nächsten Stein und schaue dir den Sonnenuntergang an. Geniesse dieses Schauspiel für einen Moment, vielleicht auch etwas länger. Du bist aus Reise. Entspann dich.

Der Sonnenaufgang soll auch wirklich genial sein. Leider bin ich einfach eine brutale Schlafmütze und sehen diesen höchstens bevor ich ins Bett gehe.

Ärgere dich beim Strandbesuch nicht, dass der Sand wiedermal viel zu heiss ist. Solange es einigermassen auszuhalten ist, solltest du das leichte Brennen unter den Füssen geniessen. Du lebst und fühlst.

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Wenn du ins Wasser springst und etwas Salzwasser schluckst ist das nicht so schlimm. Eine kleine Menge wird dir nichts tun. Das ist bloss die Natur. Schmecke sie.

Lausche während der Wanderung auf den Machu Picchu dem Wind zu. Spüre deinen schweren Atem. Wie er durch deine Nase in deine Lunge fliesst und wieder ausbricht.

Dein Körper ist ein Geschenk. Sehe die Funktion nicht als selbstverständlich, sondern weiss sie zu schätzen.

Nimm dir die Zeit und beobachte die Tiere. Beobachte die Kangaroos wie sie auf der Wiese rumspringen, oder den Koala, wie er einfach mal wieder chillt. Schaue den Möwen zu, wie sie ohne jegliche Sorgen umherfliegen und sich gegenseitig das Essen wegschnappen. Die Tierwelt auf deinen Reisen ist grossartig und viel besser als auf National Geographic.

Leg dich ins Gras und beobachte die Wolken. Rieche die Blumen, die dich umgeben und spüre deinen ganzen Körper. Konzentriere dich auf ihn und nimm ihn wahr.

Wenn das Wetter mal schlecht wird und es ein bisschen von oben tropft – tanz im Regen! Es ist nur Wasser.

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Versuche beim leckeren Abendessen mit den Einheimischen jeden Bissen zu geniessen. Lass dir das Essen im Mund zergehen und versuche es richtig zu schmecken. Sehe es nicht bloss als Mittel zum Zweck.

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Einer dieser unvergesslichen Augenblicke auf Reisen.

Lebe den Moment

Ich könnte dir noch so viele Beispiele aufzählen. Bin mir aber sicher, dass die Message bei dir angekommen ist.

Lebe den Moment! Konzentriere dich auf den Augenblick. Auf den Moment. Auf das Jetzt.

Spüre deinen Körper. Wie er funktioniert. Welche Mechanismen im gleichen Augenblick passieren, damit die einfachsten Sachen gemacht werden können. Konzentrier dich auf die einzelnen Bewegungen und sonst nichts.

Persönlich erwische ich mich ebenfalls viel zu oft, wie mein Kopf und meine Gedanken überall sind – nur nicht im Augenblick. Es ist überhaupt nicht einfach, im Jetzt zu sein.

Du wirst es nicht immer schaffen. Doch versuche es so oft du nur kannst. Diese Momente bedeuten zu leben.

Weitere Tipps findest du ebenfalls im grossartigen Buch “Leben im Jetzt”. Dieses Buch lernte mich, das Jetzt mehr zu geniessen und besser wahrzunehmen.

Viel Spass mit deinen Sinnen!

PS: Diese Technik lässt sich auch bestens im Alltag anwenden.

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10 Comments

  1. 18. April 2016 / 20:42

    Das kann ich voll und ganz unterschreiben, und das sollte auch im Alltag so sein. Auch im Alltag mal das Smartphone in der Tasche lassen und lieber die Umgebung betrachten, die Natur im Wandel der Jahreszeiten beobachten.
    Im Urlaub könnte die Welt um mich herum zusammenbrechen, es würde mich nicht interessieren wenn ein Poliker einem Attentat zum Opfer fiele. Ich habe mir noch nie nie im Urlaub eine Zeitung gekauft und ich vermeide es, im Vorbeigehen die Schlagzeilen auf den Titelseiten zu lesen. Nichts ist so wichtig auf der Welt, als das es nicht Zeit hätte darüber informiert zu werden, wenn ich wieder zu Hause bin.

    • Igor
      Author
      19. April 2016 / 21:03

      Hej Hans-Georg
      Teile absolut deine Einstellung. Wir konzentrieren uns auf alles, nur viel zu selten auf uns selbst. Weiterhin viel Spass auf dem richtigen Weg! 🙂
      Grüsse, Igor

  2. 18. April 2016 / 22:09

    Sehr schön geschrieben. Eine klare Wahrnehmung für lebendige und positive Erinnerungen.

    • Igor
      Author
      19. April 2016 / 21:04

      Vielen Dank Tabitha – ich gib mir Mühe. 🙂
      Grüsse, Igor

  3. 20. April 2016 / 14:50

    Hallo Igor,
    ein sehr schöner Beitrag.
    Das mit den Fotos kenne ich. Seit ich angefangen habe zu bloggen, mache ich beim Reisen viel mehr Fotos und ich muss gestehen, dass mich das teilweise ziemlich stresst. Früher habe ich fast keine Fotos gemacht, weil ich den Moment genießen und alles in mich aufnehmen wollte. Jetzt versuche ich immer irgendwie den Mittelweg zu finden. Den Moment zu genießen, ihn aber auch in Fotos festzuhalten, um auf Instagram und meinem Blog davon erzählen zu können…
    LG Johanna

    • Igor
      Author
      20. April 2016 / 19:54

      Vielen Dank Johanna!
      Dieses Dilemma ist mir bestens bekannt. Zusammen mit meinem Cousin haben wir so tolle Ideen für die gemeinsame Reise nach Südamerika. Dann denk ich mir aber wieder, dass ich doch einfach geniessen möchte und nicht zu viel Gedanken über coole Szenen und Spots verschwenden möchte.
      Wie immer ist es wichtig, die goldene Mitte zu finden und sich als Mensch bei den ganzen Blogideen nicht zu vergessen.
      Grüsse, Igor

  4. 20. April 2016 / 22:46

    Hallo Igor,
    dein letzter Satz ist der entscheidende “…die golde Mitte finden und sich als Mensch nicht zu vergessen”. Das ist meiner Meinung nach das A und O. Man kann viel machen, aber was hast du davon, wenn du es nicht bewusst genießt und dich und den Augenblick dabei vergisst. Diese verlorene Zeit/Eindruck/Gefühl kann dir kein Mensch wiedergeben !! Das sollte man sich immer wieder vor Augen halten. Lieber etwas weniger unterwegs sein, aber dann mit allen Sinnen 🙂
    Viele Grüße
    Iris

    • Igor
      Author
      21. April 2016 / 12:40

      Hej Iris
      Absolut! Egal ob auf Reisen oder im Alltag. Es geht schlussendlich nur um dich als Mensch. Du musst niemanden beeindrucken oder etwas beweisen. Geniesse jeden Augenblick so intensiv wie du nur kannst. Sei mit deinem Körper, aber vor allem mit deinem Geist und deinen Sinnen anwesend.
      Das tönt alles so esoterisch, sollte aber eigentlich ganz natürlich sein. Solange du dadurch mehr von deinen Reisen und deinem Leben hast, ist es eh egal, wie es klingt.
      Wir haben so viele Möglichkeiten, uns abzulenken. Und so wenige, um uns mit uns selbst zu befassen. Höchste Zeit umzudenken. 🙂
      Grüsse, Igor

    • Igor
      Author
      21. April 2016 / 12:33

      “Wir haben nicht mehr die Gabe, in einen Moment völlig einzutauchen.”
      Dieser Kommentar trifft es vollkommen. Mir geht es bei meinem Artikel nicht bloss um das Fotografieren, sondern um die ganze Wahrnehmung, die leider verloren geht, weil wir einfach geistig abwesend sind.
      Danke für die Verlinkung!

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